Dienstag, 31. Januar 2012

Wake up #6

Langsam fährt mein Gehirn hoch. Die Festplatte wird auf ihre Betriebsbereitschaft geprüft. Ein kleines Notprogramm das lebenswichtige Funktionen steuert lief schon die ganze Zeit, läuft ununterbrochen, bis zur finalen, vollkommenen Abschaltung. Es werden die Treiber für alle restlichen Körperlichen Funktionen geladen. Einer nach dem anderen. Zuerst einmal jene für die Augen, besonders wichtig hier die Lieder. Hernach sind Hände und Arme an der Reihe um sich den Schlaf, was man ebenso wenig möchte wie die Augen zu öffnen, aus den Selbigen zu reiben. Bitte sämtlichen benötigten Treiber für eine Drehung des Kopfes laden. Ein Blick auf die Uhr und im Gehirn wandelt eine Art Grafik - Karte die von der Netzhaut gesendeten Signale in Formen um, welche wiederum von einem anderen Teil meines Verstandes als Uhrzeit begriffen werden was wiederum mich zu den Erkenntnissen bringt das es Erstens noch viel zu früh ist und Zweitens ich noch lange nicht die erforderliche Betriebstemperatur habe um mich aus dem Bett zu erheben. Geistige Anwesenheit ist um diese Urzeit eh immer so eine Sache. Es können so viele Treiber geladen werden wie nur irgend möglich, vor dem ersten Kaffee steht man einfach irgendwie neben sich. Und doch steht als nächstes die Inbetriebnahme des Oberkörpers an. Warum ist nicht ganz klar, doch es scheint einfach auf der Liste des Laufenden Betriebsystems zu stehen. An Aufrichten denke ich trotz allem nicht. Keine Lust. Rumdrehen wäre eine Option, ist aber viel zu anstrengend ohne funktionstüchtige Gehstelzen. Die werden zwar als nächstes Geladen, dauert mir jedoch zu lange. So richte ich mich doch auf, nur um mich, sobald mein Oberkörper einen neunzig Grad Winkel erreicht hat, auf die Seite fallen zu lassen. Rumdrehen für Fortgeschrittene.  Dumm nur wenn man die vorherrschenden Platzverhältnisse ausser acht lässt, zwar auf der gewünschten Seite landet, dafür, quasi als Rache des noch mit hochfahren beschäftigten Geistes, mit dem Kopf auf den Nachtisch knallt. Schmerz ist doch durchaus in der Lage einen in den absoluten Zustand des Wachseins zu befördern. Gut das wenigstens die Hände schon ihren Dienst verrichten. So kann ich mir jetzt, da es doch angebracht ist, mir den schmerzenden Kopf mit beiden Händen halten. Auch das Sprachzentrum scheint einsatzfähig zu sein, denn fluchen kann ich wie ein Rohrspatz. Sehr zum Leidwesen des Restes der Familie die durch ein nicht ganz leises Fluchen nun ebenfalls damit beginnt den ein oder anderen Treiber zu Landen, was mir jetzt eindeutig klar macht, das es mit der Nachtruhe endgültig vorbei ist.

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